Die Wege mancher Kontakte lassen sich beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren. Wie auch der Kontakt, der zu unserem ersten Projekt im Irak führte. Dieses Land, welches leider immer wieder in der internationalen Presse für meist schlechte Nachrichten herhalten musste habe ich nach meinen ersten Besuchen in Bagdad und Erbil von einer völlig anderen Seite kennenlernen dürfen. Trotz der allgegenwärtigen Präsenz von Sicherheitskräften, gibt es gelebte Normalität und eine herzliche Gastfreundschaft.
Ich erinnere mich an eine Begegnung in Erbil, an die ich gerne zurück denke. Zur Mittagszeit, in der Nähe des alten Basars, stand ich vor dem Straßen Tresen eines kleinen Restaurants. Hier wurde in einer für mich noch verwirrenden Geschwindigkeit in verschiedenen Varianten eine Art Kebab bestellt, zubereitet und ausgehändigt. Während ich noch versuchte das System hinter dem Treiben zu erkennen, wurde ich von einem älteren Gast freundlich angelächelt und angesprochen. Auch ohne gemeinsame Sprache war mein Wunsch nach einer Mahlzeit leicht zu vermitteln. Der Mann sprach kurz mit dem Personal und ehe ich mich versah, hatte ich eine leckere Mahlzeit in meinen Händen. Als ich bezahlen wollte, erklärte der Mann mir mit Gesten, dass ich eingeladen sei. Damit verabschiedete er sich und ging. Von der Selbstverständlichkeit seiner Gastfreundschaft war ich sehr beeindruckt.